Samstag, 8. Februar 2014

5:1 - BVB versenkt Werder

Borussia Dortmund ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Trotz großer personeller Probleme gewann der BVB im ausverkauften Bremer Weserstadion gegen den SV Werder mit 5:1. Dabei legten die Schwattgelben endlich die bisher in dieser Saison lange vermißte Effektivität an den Tag - und auch die alte Spielfreude kehrt mehr und mehr zurück. Mkhitaryan und Lewandowski waren mit je zwei Treffern die Matchwinner der Borussia, die damit den dritten Platz in der Bundesliga festigte und den Anschluß an Bayer Leverkusen halten konnte. Werder Bremen geht dagegen schweren Zeiten entgegen und taumelt immer dramatischer in Richtung Abstiegsplätze.

Stark: Mkhitaryan (Foto: kicker)
Lange Zeit deutete nicht viel auf den später mehr als deutlichen Dortmunder Sieg hin. Werder konnte das Spiel zunächst ausgeglichen und offen gestalten, kam sogar zu der ein oder anderen gefährlichen Torchance. Dortmund fehlte es zunächst an Passgenauigkeit und Ideen im Offensivspiel. Sowohl Sahin als auch Mkhitaryan fanden als kreative Verantwortungsträger in den ersten zwanzig Minuten nicht statt. Beide steigerten sich jedoch im Laufe eines Spiels, das durch Lewandowskis Führungstreffer in der 26. Minute eindeutig zugunsten des BVB kippte. Werder zeigte sich zwar zunächst nicht geschockt und hielt ordentlich dagegen, doch war das 2:0 durch Mkhitaryan kurz vor dem Pausenpfiff wie ein Messerstich ins grün-weiße Herz.

Nach dem Wechsel besorgte ausgerechnet der für den verletzten Hummels in die Startformation gerückte Manuel Friedrich nach einer Reus-Ecke das 3:0 und somit für die Vorentscheidung. Werders Gegenwehr kam nun fast vollständig zum Erliegen, auch wenn die Dutt-Elf durch den eingewechselten Petersen noch zu zwei guten Torchancen kam, die Weidenfeller jedoch gewohnt sicher parieren konnte. Dortmund fand nun zu immer mehr Sicherheit und stellenweise zurück zu alter Spielstärke und Leichtigkeit. Allerdings machten es die Gastgeber den Schwattgelben stellenweise auch nicht allzu schwer. Doch die im bisherigen Saisonverlauf so oft und zu Recht kritisierte fehlende Effektivität legten die Borussen an diesem Nachmittag ab und kamen durch Mkhitaryan und Lewandowski noch zum 4:0 und 5:0. Zuvor scheiterten Piszczek und Sahin am Aluminium des Bremer Tores.

Traumtor: Mkhitaryans 4:0 (Foto: kicker)
Das 1:5-Anschlußtor durch Aycicek kurz vor dem Abpfiff war lediglich Ergebniskosmetik und änderte nichts mehr am auch in der Höhe verdienten Dortmunder Sieg. Herausragende Akteure in einer bis auf den  unsichtbaren und teilweise völlig indisponierten Aubameyang starken Dortmunder Mannschaft waren die beiden Doppeltorschützen Mkhitaryan und Lewandowski.

Der BVB geht nach den beiden Auswärtssiegen nun mit breiter Brust in die "Frankfurter Woche". Am Dienstag will Borussia bei Eintracht Frankfurt das Ticket fürs DFB-Pokal-Halbfinale lösen und vier Tage später im Westfalenstadion erneut gegen die Hessen den dritten Bundesliga-Sieg in Folge schaffen.


DIE STATISTIK

Werder Bremen: Wolf – Gebre Selassie, Prödl, Lukimya, Caldirola – Junuzovic, Bargfrede – Elia, Hunt, Obraniak – Di Santo
Borussia Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Friedrich, Sokratis, Schmelzer –Sahin, Bender –Aubameyang, Mkhitaryan, Reus – Lewandowski
Einwechselungen: 55. Petersen und Kobylanski für Di Santo und Elia, 79. Aycicek für Hunt - 65. Kehl und Großkreutz für Bender und Reus, 77. Hofmann für Aubameyang
Tore: 0:1 Lewandowski (26., Schmelzer), 0:2 Mkhitaryan (41., Lewandowski), 0:3 Friedrich (48., Ecke Reus), 0:4 Mkhitaryan (62., Reus), 0:5 Lewandowski (85., Hofmann), 1:5 Aycicek (89.)
Schiedsrichter: Perl (München)
Gelbe Karten: Friedrich, Sokratis - Di Santo, Kobylanski
Zuschauer: 42.100 (ausverkauft)


HIER SPRICHT KLOPPO

Heute waren wir nicht zu schlagen, auch von vielen anderen nicht. Das war ein großartiges Spiel meiner Mannschaft. Es hat richtig Spaß gemacht. Von der ersten Sekunde an haben wir gesehen, was wir jede Woche sehen wollen und was wir hoffentlich auch ab jetzt jede Woche sehen werden. Das war ein Spiel, an dem es nichts zu meckern gibt. Das Gegentor hätten wir gerne verhindert, aber da war sogar bei mir die Spannung weg. Wir haben ein sehr gutes Verhalten gegen den Ball an den Tag gelegt. Wir waren beim Gegenpressing extrem stark, so ist auch das erste Tor entstanden. Es war für den Gegner nicht leicht, sich zu befreien, weil wir sehr mutig und konsequent waren. In der ersten Halbzeit waren wir sehr ballsicher. Wir haben uns in den richtigen Räumen gezeigt, in den Halbräumen und zwischen den Ketten Fußball gespielt. Dadurch ist der Flügel aufgegangen, beide Außenverteidiger haben sich beteiligt.

Besonders gefreut hat mich heute Mikis Auftritt. Wir wissen ganz genau, was er kann. Fußball-Fans und Journalisten vergessen das gerne. Wenn es zwei, drei Wochen nicht läuft, wird alles komplett in Frage gestellt. Das tun wir nicht. Wir sehen auch die Trainingseinheiten. Trotzdem ist es wichtig, dass diese Leistung auch im Spiel gezeigt wird. An der Stabilität arbeiten wir. Dass er die Fähigkeiten hat, wissen wir. Dass er sie häufiger zeigen soll, ist uns und ihm auch bewusst. Die Leistung heute war für ihn natürlich brutal wichtig.

Auch an Robert Lewandowski haben wir nie gezweifelt. Von mir wird es kein schlechtes Wort über Robert geben. Ich arbeite seit vier Jahren mit ihm zusammen. Was er leistet und wie er sich entwickelt hat, ist außergewöhnlich. Als er zu uns kam, war er die klare Nummer zwei hinter Lucas Barrios. Er hat eine sehr gute Einstellung zum Spiel und auch zu uns als Mannschaft und zum Verein. Dass er uns verlässt am Saisonende, gehört zum Fußball dazu.


MEINE BVB-NOTEN

Weidenfeller (2), Piszczek (3), Sokratis (3), Friedrich (3), Schmelzer (3,5), Sahin (3), Bender (3,5), Aubameyang (5), Mkhitaryan (2), Reus (2,5), Lewandowski (1,5), Kehl (-), Großkreutz (-), Hofmann (-)

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