Sonntag, 30. Juni 2013

Großkreutz wird zur "Dauer-Allzweckwaffe"

Linksverteidiger, Rechtsverteidiger, linke Außenbahn, rechte Außenbahn - und sogar Torhüter. Kaum eine Position, die Kevin Großkreutz bei Borussia Dortmund noch nicht bekleidete. Beschränkte sich sein Aufgabengebiet in den beiden Meisterjahren fast ausschließlich aufs Beackern der linken Außenbahn, wurde Großkreutz in der vergangenen Saison für Jürgen Klopp zum "Mann für alle Fälle". In der kommenden Saison könnte genau diese Vielseitigkeit den "echten Dortmunder Jung zu einem Schlüsselspieler für Schwattgelb machen...

Nach den Abgängen von Chris Löwe (während der Saison nach Kaiserslautern), Patrick Owomoyela (beendet seine Karriere) und Felipe Santana (Schalke 04) sowie dem sehr wahrscheinlich bis zur Rückrunde  nicht einsatzfähigen Lukas Piszczek erscheint der Bedarf an Defensiv-Personal im hinteren Bereich des BVB-Kaders auf den ersten Blick sehr groß. Zumal auch der von der SpVgg Greuther Fürth zurückgekehrte U21-Nationalspieler Lasse Sobiech vor einem unmittelbaren Wechsel zum Hamburger SV steht.

Viel Arbeit: BVB-Manager Michael Zorc
Direkt nach Saisonende reagierte Borussia auf die sich andeutende Vakanz und verpflichtete mit dem griechischen Nationalspieler Sokratis von Werder Bremen einen echten Hochkaräter, der sowohl als Innen- wie auch als Rechtsverteidiger eingesetzt werden kann. Mit weiteren Verstärkungen im Defensivverbund sei laut Manager Michael Zorc jedoch nicht mehr "zwingend" zu rechnen. Grund: Borussias Kader erhält für die neue Spielzeit mit Marian Sarr und Koray Günter zwei Alternativen aus dem eigenen Junioren-Bereich. Mit Oliver Kirch steht ein weiterer Akteur unter Vertrag, der seine Tauglichkeit auf allerhöchstem Niveau bisher jedoch nicht unter Beweis stellen konnte.

Schlüsselspieler? Kevin Großkreutz
Desweiteren verweist Zorc auf die "Allzweck-Waffe" Kevin Großkreutz, der - so Zorc - in der Vergangenheit bewiesen habe, daß er beide Außenverteidigerpositionen zuverlässig bekleiden könne. Somit sei  Großkreutz nicht nur in der Lage, Piszczeks Ausfall rechts (alternativ Sokratis) zu kompensieren, sondern auch links dem zuletzt bis an die Schmerzgrenze belasteten Marcel Schmelzer zu der ein oder anderen nötigen Verschnaufpause zu verhelfen. Sein eigentliches und ursprüngliches Betätigungsfeld, die linke offensive Außenbahn, dürfte BVB-Coach Jürgen Klopp somit für den Publikumsliebling und gebürtigen Dortmunder nur noch gelegentlich vorsehen.

Hendrikh Mkhitaryan
 Denn es gilt als sicher, daß hier überwiegend Marco Reus seine Kreise ziehen wird. Vorausgesetzt, der ehemalige Mönchengladbacher wird zunächst nicht im zentralen Mittelfeld auf der Götze-Position benötigt. Diese will und muß Borussia noch zwingend neu besetzen. Momentan verdichten sich die Anzeichen, daß der BVB hier tatsächlich - nach unzähligen Spekulationen und Gerüchten - bald Vollzug melden kann. Der Armenier Henrikh Mkhitaryan (24) nämlich gilt mittlerweile als Favorit auf die Nachfolge des zu Bayern München gewechselten Mario Götze. Der Spieler selbst hat der internationalen Konkurrenz einen Korb erteilt und scheint sich mit Borussia Dortmund einig. Bezüglich der Ablösesumme gibt es aber noch einigen Redebedarf zwischen BVB und dem abgebenden Verein Shakhtar Donezk. Borussia soll 23 Mio. Euro an Ablöse geboten haben, die Ukrainer ihrerseits jedoch 30 Mio. Euro fordern. Drei Tage vor dem Trainingsstart also scheint Borussia endlich fündig geworden zu sein und die Baustelle "Götze-Nachfolge" kurzfristig schließen zu können.

Im BVB-Fokus: Dong-Won Ji
Ungeachtet dessen ist auch das BVB-Interesse an dem Südkoreaner Dong-Won Ji verbrieft. Der in der vergangenen Saison beim FC Augsburg durch starke Auftritte in den BVB-Fokus gerückte 22jährige Nationalspieler ist vertraglich noch bis 2014 an den den englischen Premier-League-Klub AFC Sunderland gebunden. Ji erzielte in seinen 17 Einsätzen für die Fuggerstädter immerhin 5 Tore und gilt als hochveranlagter, aber noch nicht "fertiger" Spieler. Genau diese Tatsache aber scheint den Südkoreaner für Borussia erst richtig interessant zu machen. Gilt Jürgen Klopp doch als Trainer, der in der Vergangenheit bewiesen hat, aus weitgehend unbekannten und ungeschliffenen Rohdiamanten wie Kagawa, Gündogan, Götze, Lewandowski, Großkreutz und Sahin begehrte und millionenschwere Edelsteine zu schleifen.
Ji würde die Offensive des BVB in der Breite verstärken und Jürgen Klopp somit eine zusätzliche Rotations-Option bieten. Der Südkoreaner gilt zwar, wie auch Mkhitaryan, als zentraler offenisver Mittelfeldspieler mit gewaltigem Zug zum Tor, kann aber auch auf beiden offensiven Außenbahnen eingesetzt werden.

Sollten die Transfers von Mkhitaryan und Ji nun tatsächlich kurzfristig über die Bühne gehen, nimmt Borussias Kader doch noch rechtzeitig Gestalt an. Das Gros des Aufgebots stünde Jürgen Klopp damit in Großteilen der am Mittwoch beginnenden Vorbereitung zur Verfügung. Daß der BVB bis zum Saisonauftakt oder bis zum Ende der Transferperiode am 31.August nochmal nachlegen wird, ist nicht sicher - gilt aber als wahrscheinlich.

Mehr zum aktuellen BVB-Geschehen auch in meiner reviersport-Kolumne
http://www.reviersport.de/237757---markus-bvb-blog-grosskreutz-wird-zur-dauer-allzweckwaffe.html

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